Faktencheck THG-Quoten
So profitieren Unternehmen und Verbraucher von THG-Quoten
Die Energiewende ist im vollem Gange. Intraday-Handel und Treibhausgas-Minderungs-Quoten sind die neuen Stichworte. Durch die THG-Quoten können Gewerbebetriebe und Verbraucher finanziell profitieren. Auf dieser VISPIRON ENERGY WISSEN Seite haben wir Infos, Hintergründe und neueste Berechnungsbeispiele gebündelt.
Hier gehts zum Faktencheck VIDEO:
Gesetzlicher Hintergrund zu THG-Quoten
Auf der Seite des Umwelt Bundesamt (UBA) können Sie hier die aktuellen Richtlinien bis zum Jahr 2030 nachlesen. Dort heißt es:
THG-Quoten im Bereich Elektromobilität: 3 Möglichkeiten zur Kompensation
Quelle: Tabelle Umwelt Bundesamt (UBA)
Kosten für Konsumenten von Benzin und Diesel
Sieht man sich den Kompensationsfaktor für Benzin an fällt auf, dass dieser sich von 7% im Jahr 2022 kontinuierlich bis hin zu 25% im Jahr 2030 steigert.
Quelle: Eigenberechnung VISPIRON EPC
THG-Quote: Keine Strafzahlung, sondern direkte Förderung von nachhaltigen Kraftstoffen
THG-Quoten sind keine „Strafzahlung“, sondern ein Handel von emmisionsreichen Kraftstoffen hin zu emmissionsarmen Kraftstoffen. Der Gedanke dahinter ist eine direkte Förderung von nachhaltigen Kraftstoffen bei gleichzeitiger Verteuerung von konventioneller Energie. Dies motiviert einerseits Konsumenten zum Umstieg auf E-Fahrzeuge, zum anderen werden Investitionen in nachhaltige Infrastrukturprojekte forciert und Kapitalströme nachhaltig ausgerichtet.
Wie hoch ist der aktuelle Kraftstoffverbrauch in Deutschland? Und wie hoch der Anteil von Biokraftstoffen?
Im Jahr 2020 und 2021 wurden laut der FNR (Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe) 6,5% des Kraftstoffes durch Biokraftstoffe kompensiert (Link zum PDF). Nach Bundestagsbeschluss vom 25.05.2021 steigt im Jahr 2021 die Kompensationsquote auf 7% des Kraftstoffverbrauchs. Gleichzeitig wird die Kompensationsquote der Biokraftstoffe auch 6,3% reduziert und die Grenze für Palmöl auf 0,9% gesetzt. 2023 darf Palmöl nicht mehr zur Kompensation eingesetzt werden und die Quote steigt auf 8%.
Quelle: FNR nach AGEB, BAFA, BLE, DVFG (2021)
Durch die kontinuierliche Erhöhung der Quoten und Fixierung der Biokraftstoffe auf maximal 6,3% und Limitierung der fortschrittlichen Biokraftstoffe auf niedrigem Niveau steht der Elektromobilität ein schnell wachsender THG Quoten Markt zur Verfügung.
Quelle: Eigenberechnung VISPIRON EPC
THG-Quoten im Bereich Elektromobilität: 3 Möglichkeiten zur Kompensation
Quelle: Eigenberechnung VISPIRON EPC
Mit reinen Elektrofahrzeugen THG-Quoten erhalten und Geld verdienen
Fuhrparkbetreuer von E-Fahrzeugen sowie E-Mobilisten – egal ob privat oder geschäftlich – können THG-Quoten erhalten. Bei rein batterie-elektrischen Fahrzeugen wird jedem Fahrzeug dabei eine pauschalisierte Menge elektrischer Energie zugeschrieben. Die Datenerfassung und Quoten-Registrierung organisiert man in wenigen Schritten bei Unternehmen wie CARSYNC.
Beispiel-Berechnung von Einnahmen bei Pauschalisierung von reinen Elektrofahrzeugen:
Bei einem Emissionsfaktor von 119 gCo2/Mj erhält ein Fahrzeug eine pauschalisierte Gutschrift von 837 kg CO2 pro Jahr.
Quelle: Eigenberechnung VISPIRON EPC
Solide Einnahmequelle für Ladeinfrastruktur-Betreiber
2022 ist der Markt zwischen der pauschalisierten THG-Quote und der leistungsbasierten THG-Quote fast ausgeglichen. Orientiert man sich an den Schätzungen für Zulassungen von Elektrofahrzeugen stellt man fest, dass die Leistungsbasierten THG-Quoten an öffentlichen Ladesäulen dominieren. Diese werden schon im Jahr 2023 ein theoretisches Marktvolumen von 1 Milliarde EUR überschreiten bei einem Quotenpreis von 500 EUR/Tonne.
Somit besteht ab 2022 dem CPO (Charge Point Operator) eine solide, treibende Einnahmequelle zur Verfügung. Je nach Emissionsfaktor des elektrischen Stroms und CO2-Preis der Quoten, stehen Betreibern von regenerativen Kraftwerken gemäß der RED CERT II-Richtlinien interessante Mehreinnahmen zur Verfügung.
Diese reichen von:
Quelle: Eigenberechnung VISPIRON EPC
Der Emmissionsfaktor ist dabei die entscheidende Variable. Je geringer der Faktor ist, desto höher sind die Einnahmen pro KWh, die zwischen Kraftwerksbetreiber, Stromhändler und dem CPO aufgeteilt werden. Und extrem niedrige Emmissionsfaktoren können nur erreicht werden, wenn der Strom für die Ladesäule aus einem Kraftwerk (Solar- oder Windenergieanlage) gemäß den RED Cert II-Richtlinien betrieben wird. Dieses muss sich in Deutschland befinden und darf nicht doppeltgefördert sein. Speicher zur Erhöhung der Gleichteitigkeit zwischen Produktion und Verbrauch sind unabdingbar.